Holzarten von A-Z
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Ebenhölzer stammen von einer kleinen Gruppe der mehrere hundert Arten umfassenden Gattung Diospyros; ihre Hölzer sind mäßig schwer bis sehr schwer, besitzen eine überwiegend feine bis mittelgroße Porung und einen weitgehend gleichen Aufbau, während in der Färbung grundsätzliche Unterschiede bestehen. Der weitaus größte Teil der Gattung hat blaß rosagraue Hölzer, die vereinzelt technisch genutzt werden, wie zum Beispiel das „Persimmon" der USA; dagegen besitzt eine nur relativ kleine Zahl der Arten auffällig farbstreifige oder schwarze Kernhölzer. Letztere wurden bereits in frühgeschichtlicher Zeit über die Grenzen der Erzeugerländer gehandelt und als eine exotische Kostbarkeit bewertet. Heute werden alle farbstreifigen und schwarzen Hölzer dieser Gattung der Gruppe "Ebenholz" zugerechnet und oft nach ihrer Herkunft näher bezeichnet, die einen Hinweis auf Qualität und botanische Zugehörigkeit bedeuten kann. Die wirtschaftlich genutzten schwarzen oder farbstreifigen Hölzer sind in meist tropischen Ländern verbreitet, kommen aber nur verstreut vor und ihr Einschlag sowie ihr Export, soweit erlaubt, unterliegen oft besonderen Bestimmungen.
Die Gattung der Eucalyptus-Gehöze ist mit etwa 600 Arten besonders zahlreich und hauptsächlich in Australien, Tasmanien und Neuguinea natürlich verbreitet. Aufgrund der oft besonders hohen Bäume, die bei einigen Arten bis 100 m Höhe erreichen und auffällig gerade, lange Stämme bilden, bestand schon früh ein holzwirtschaftliches Interesse an dieser Gruppe. Die Nutzung dieser noch wild gewachsenen Eukalyptus-Hölzer wurde wesentlich durch eine von der Art abhängige mittlere bis hohe Härte und eine von hell eichenbraun bis dunkel rotbraun reichende Färbung gefördert. - Derzeit ist der europäische Verbrauch von im natürlichen Verbreitungsgebiet gewachsenem - und nicht aus Plantagen stammendem Holz - auf nur geringe Mengen weniger Arten begrenzt. Im Gegensatz hierzu steigt der Verbrauch von Eukalyptus-Hölzern aus Plantagen, die in zahlreichen Ländern außerhalb des natürlichen Verbreitungsgebietes entstanden (Merkblatt 95 Eukalyptus-Hölzer nur aus Plantagen). - Anschließend werden 4 der wichtigsten Arten der verschiedenen Verwendungsgruppen beschrieben, die aus Naturwäldern Australiens oder Tasmaniens stammen.
Von den zahlreichen Arten der Gattung Eucalyptus zeichnen sich verschiedene durch ein besonders schnelles Wachstum sowie eine gute Anpassung an Klima und Standort aus; sie werden daher in zahlreichen Ländern, auch außerhalb ihrer natürlichen Verbreitungsgebiete, plantagenartig angebaut. Diese über alle Erdteile verstreuten künstlichen Anbauflächen bedecken bereits mehrere Millionen Hektar und nehmen weiterhin zu. - Die je nach Art, Wachstumsbedingungen und Kultur teilweise schon nach 20 Jahren und ab 30 cm Durchmesser geernteten Hölzer gleicher Art können in verschiedenen Eigenschaften sich deutlich von den in ihren heimatlichen Naturwälder gewachsenen, älteren Hölzern unterscheiden. So entstehen, vor allem abhängig von Herkunft und Alter, oft leichtere oder im Gewicht stärker variierende Hölzer, die eine einheitliche Bewertung erschweren. Für den europäischen Markt sind besonders die in Südeuropa, Nord- und Südostafrika sowie im südlichen Südamerika kultivierten und als Schnittholz oder Halbfabrikat importierten Hölzer der folgenden 4 Eucalyptus-Arten von steigendem Interesse; sie können das Angebot aus tropischen Naturwäldern teilweise ersetzen
Das aus Afrika stammende Eyong ist mit Koto botanisch verwandt und schon seit längerem dem europäischen Import bekannt, ohne jedoch einen festen Platz bei den ständig gefragten Holzarten zu finden. Die Gründe für diese Zurückhaltung beim Einsatz dieses etwa wie Eiche, aber nur im Innenausbau verwendbaren Holzes beruhen hauptsächlich auf der langsamen und vorsichtig zu führenden Trocknung. Da aber dieser Eigenart durch eine bessere Beachtung zu begegnen ist und helle sowie feste Hölzer gefragt sind, kann das Eyong künftig auch für einen größeren Verbraucherkreis interessant werden.
Als Faro werden mehrere, in den Eigenschaften sich entsprechende botanische Arten der Gattung Daniellia bezeichnet. Ihre chon seit längerem bekannten, aber erst in letzter Zeit an wirtschaftlicher Bedeutung gewinnenden Hölzer sind im westlichen Afrika weit verbreitet, so daß eine nachhaltige Versorgung möglich ist. Außer den unten genannten Arten sind in Afrika noch weitere aber für den Export nicht wichtige Arten der Gattung Daniellia verbreitet; mehrere von diesen sind deutlich härter und dunkler gefärbt als die mit dem Namen Faro gemeinten Hölzer.
Die Gattung der Fichten (Picea) umfaßt etwa 45 botanische Arten und ist auf der nördlichen Halbkugel in Gebieten mit gemäßigtem bis kühlem Klima weit verbreitet; nur wenige Arten kommen auch in den Hochgebirgen Mittelamerikas und Nordindiens vor. Diese betont nördliche Verbreitung, im Gegensatz zu den Kiefern, ist der Grund für die nur wenigen Versuche, die Fichten auch außerhalb ihres großräumigen, natürlichen Verbreitungsgebietes zu kultivieren. Dagegen wurde die Fichte innerhalb dieses Gebiets, besonders in Europa durch forstliche Maßnahmen so stark verbreitet, daß sie hier seit langem der wichtigste Holzerzeuger ist. Das Aussehen, die technischen Eigenschaften und auch die feinstrukturellen Merkmale der wirtschaftlich wichtigen Fichtenhölzer - außer Sitka* - ähneln sich so stark, daß eine zuverlässige Unterscheidung nach Arten unmöglich ist. Allerdings können bei allen Arten (durch Alter, Standort und Kulturmaßnahmen) die Jahrringbreiten, die Spätholzanteile und die Astigkeit sich so unterschiedlich ausbilden, daß eine Veränderung der die Verwendung beeinflussenden Eigenschaften eintritt. Aus diesem Grunde kann das Wuchsgebiet nicht allein als Qualitätsmerkmal gesehen werden.") Sitka-Fichte.
Das Gelbe Meranti besteht, wie das Rote und das Weiße Meranti, aus mehreren botanisch nahe verwandten Arten der Gattung Shorea. Die Hölzer dieser Farbgruppe unterscheiden sich vom Roten Meranti vor allem durch die helle Farbe, von dem Weißen Meranti dagegen durch andere Verarbeitungseigenschaften und Verwendungsmöglichkeiten, wie sie in den Blättern Nr. 5 (Rote Meranti, Rotes Seraya, Rotes Lauan, Rotes Balau) und Nr. 31 (Weißes Meranti) beschrieben sind.-Das Gelbe Meranti ist von den genannten Gruppen das bisher weniger bekannte Holz, kann aber zunehmend importiert werden, da es im europäischen Klima als Vollholz bessere Einsatzmöglichkeiten hat als in den tropischen Erzeugerländern und entsprechende Vorräte bestehen.
Das in Nordamerika in seiner vollständigen Bezeichnung als Pacific Coast Hemlock benannte Holz stammte ursprünglicl nur von der botanischen Art Tsuga heterophylla, ein mit einheimischer Tanne verwandtes Nadelgehölz. Inzwischen wird jedoch der erstgenannten Art stets das Holz der am gleichen Standort vorkommenden Tanne beigemischt; beide Hölzer entsprechen sich im Aussehen und in den technischen Eigenschaften so weitgehende, daß eine gemeinsame Verwendung möglich ist.
Iroko, häufig auch als Kambala bezeichnet, gehört zu den in Afrika am weitesten verbreiteten Holzarten und besitzt Eigenschaften, wie sie im technischen Verwendungsbereich und besonders im Außenbau gesucht sind; hier wird es daher häufig wie Eiche, Afzelia/Doussie oder Teak verwendet.
Das südamerikanische Handelsholz Jaboty, oft auch Cambara genannt, ist hauptsächlich in den Wäldern des mittleren Amazonas verbreitet und ein Neuling unter den aus Brasilien importierten Hölzern. Aufgrund der technischen Eigenschaften und des Aussehens ist eine vielseitige Verwendung als Vollholz sowie als Furnier, vor allem im Innenausbau, möglich.