Für die Konstruktion einer Trockenmauer können Natursteine aber auch alte Ziegel aus Bauschutt benutzt werden. Freistehend dienen Trockenmauern als Sicht- und Windschutz und zur Gartenbegrenzung. An Hängen oder Hügeln verhindern sie das Abrutschen des Erdreichs.
Eine frei stehende Trockenmauer sollte nicht höher als 1,20 Meter bei einer Neigung von etwa zehn Prozent sein, da sie sonst umstürzen kann. Idealerweise sollte die Mauer in Ost-West Richtung stehen. So hat sie eine Schatten- und eine Sonnenseite, wodurch sich die Vielfalt der sich dort ansiedelnden Tiere und Pflanzen erhöht.
Beim Bau können laut BUND größere Fugen im Mauerwerk mit einfacher Blumenerde aufgefüllt und mit geeigneten Pflanzen besetzt werden. Für die Sonnenseite sind das zum Beispiel Igelpolster, Steintäschel, Hungerblümchen, Pfingst- und Geröll-Nelke sowie viele mediterrane Kräuter. Für die Schattenseite eignen sich Mauerraute, Gelber Lerchensporn, Waldbeere, Felsenteller und einheimische Farne.
In Spalten und Ritzen, die nicht bepflanzt werden, können sich Tiere wie Eidechsen, Blindschleichen, Kröten und Hummeln einnisten. Bedrohte heimische Vogelarten wie Heckenbraunelle, Rotkehlchen oder Zaunkönig suchen in Trockenmauern ihre Nahrung. In den Nischen höherer Natursteinmauern können Zaunkönig, Rotkehlchen oder der Hausrotschwanz sogar ihr Nest bauen.
[Quelle: BUND]